September 15, 2020

Ich habe vor längerer Zeit einen Artikel gelesen in dem der Autor nicht mehr von Lebensmitteln spricht, sondern von Nahrungsmitteln. Er kritisiert darin die ausufernde industrielle Verarbeitung der Rohprodukte bzw. schon deren Anbau mit viel Kunstdünger. Er beschreibt, dass die Produkte uns nur noch ernähren (also satt machen) und uns nicht mehr beleben.

Fakt ist: Gehe ich in den Supermarkt finde ich dort überwiegend industriell verarbeitete Waren. Gut zu erkennen an den Angaben auf der Verpackungsrückseite (Grüße an den Chemieunterricht aus der Schulzeit).

Eine gute Freundin von mir ist Tierärztin. Sie empfahl mir vor vielen Jahren das Buch „Katzen würden Mäuse kaufen“ von Hans-Ullrich Grimm. Das Buch beschreibt wie die Industrie heute Tierfutter hergestellt. Diese Tiernahrung hat teilweise sehr wenig mit dem zu tun was die Tiere aus ihrem Instinkt heraus fressen würden, könnten sie es sich aussuchen. Der Leser wundert sich nach Lektüre dieses Buch nicht mehr über die diversen Skandale in der Viehzucht.

Hans-Ullrich Grimm schrieb auch das Buch „Die Suppe lügt“. Darin ist nun die industriell hergestellte bzw. verarbeitete Nahrung das Thema. Auch wenn vielleicht nicht jede Information 100 % richtig sein sollte (was manche Rezensionen bei den großen Buchhändlern behaupten) ist das Fazit des Buches sehr ernüchternd. Unsere Ernährung ist voll von Aromastoffen, Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen.

Das ist ein ausgesprochen lohnendes Geschäftsfeld, abzulesen an den Geschäftszahlen und der Entwicklung des Aktienkurses z.B, der Firma Symrise (ein weltweit führendes Unternehmen für Duft- und Aromastoffe aus Deutschland): Jeder kann diese Informationen frei zugänglich auf den Websites der Direktbanken und anderen Finanzdienstleistern nachlesen. Im Firmenportrait sind auch die Kunden des Unternehmens aufgeführt.

Es ist interessant, dass auch die sogenannte wohlhabende Bevölkerung immer mehr Discounterlebensmittel kauft. Es gibt ja aber auch die Schnäppchenpreise wie z.B. 1 Kg Hähnchenfleisch für 99 Cent! Auf der anderen Seite wird fast jedes Jahr das neue Topmodell eines Smartphones für über 1000 Euro gekauft. Auch für andere elektronischen Geräte oder Autos wird viel Geld ausgegeben.

Die Menschen informieren sich zuvor auch genau über die Qualität des Produkts. Testberichte und Videos werden stundenlang angeschaut und genau verglichen. Und für die Produkte aus denen unser Körper Energie beziehen sollte geht man eben mal schnell in ein Geschäft und kauft billig oder mal schnell „to go“ ein. Wo ist hier die Relation? Ist der eigene Körper weniger wert als ein Technikprodukt mit dem ich etwas Spaß habe? Genau das scheint das Problem zu sein.

Die Ernährung ist Alltag, sie gehört zum täglichen Ablauf. Außerdem kann ich damit auch niemanden beeindrucken, weil sie kein Statussymbol ist. Essen ist für immer mehr Menschen etwas Notwendiges um satt zu werden. Welche Produktqualität sie verspeisen ist ihnen nicht wichtig. Gemäß der Überzeugung: so schlecht kann die Qualität der Nahrungsmittel nicht sein, sonst könnte ich es nicht kaufen. Die Werbung sagt, die Produkte sind gut, also ist es so.

Dass Ernährung krank machen kann und der Staat sowie seine Aufsichtsbehörden dies tolerieren kommt den Wenigsten in den Sinn. Gerade bei der Ernährung ist eigenverantwortliches Handeln gefragt. D.h. es ist sinnvoll sich etwas mehr mit Ernährung zu beschäftigen. Damit ich besser verstehe wie sich industriell verarbeitete Nahrung auf unseren Organismus auf Dauer auswirkt. Weitere Infos im Beitrag „Ernährung und Erkrankungen“

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