Die Idee dahinter ist, Lebensmittel aus der Region seines Wohnortes zu kaufen um die langen Transportwege und dadurch die Umweltbelastung zu verringern. Und natürlich werden somit die Landwirte aus dieser Gegend unterstützt. Die Idee hört sich gut an lässt sich jedoch nicht in letzter Konsequenz umsetzen.
Es können oft nicht alle Obst- und Gemüsesorten in meiner Wohnortregion produziert werden. Warum?
Erstens sind die Ackerböden unterschiedlich beschaffen (Sand, Lehm) und somit nicht für jede Pflanze geeignet. Zweitens hat jedes Bundesland unterschiedliche Geländeformen - Norddeutschland besitzt große ebene Flächen für den Anbau von z.B. Getreide. Für den Landwirt ist es wichtig, dass er kostengünstig arbeitet.
Beim Einkauf regionaler Erzeugnisse im Supermarkt kann es passieren, dass die Produkte in Wirklichkeit nicht aus Umgegend stammen. Für den Begriff „regional“ gibt es keine Definition und er ist rechtlich nicht geschützt. Sämtliche Gütesiegel aus der Rubrik „heimisch, oder aus der Region“ sind mehr oder weniger Fantasieprodukte. Regional können auch Erzeugnisse sein, die in 200 Km Entfernung angebaut wurden. Das bleibt den Erzeugern überlassen. Weitere Infos hierzu findest du auf der Website des Bundeszentrum für Ernährung (www.bfze.de) oder bei der Verbraucherzentrale (www.verbraucherzentrale.de).
Wer in ländlichen Regionen wohnt kann seit ein paar Jahren immer häufiger direkt bei den Erzeugern in sogenannten Hofläden einkaufen. Das stammen viele Produkte aus dem eigenen Betrieb vor Ort. Hier hast du vielleicht auch die Möglichkeit dich mit den Bauern über seine Arbeit zu unterhalten. Zumindest ist das in meiner Heimat Baden-Württemberg oft so. Natürlich bedeuten regionale Lebensmittel nicht automatisch „Bio“. Allerdings haben diese Produkte meist einen sehr kurzen Transportweg. Und das Wichtigste: sie werden reif geerntet und sind deshalb sehr frisch!
Du kannst bei regionalen Anbietern auch viele biologisch angebaute Produkte kaufen, die kein Bio-Siegel tragen. Das hängt damit zusammen, dass für kleine Produzenten das Siegel zu teuer für ihren Betrieb ist. Der Aufwand für Kontrolle und Zertifizierung lohnt sich für sie nicht. Trotzdem arbeiten sie ohne Kunstdünger und Insektengift aber eben nicht nach den Richtlinien der Bio-Siegel.
Hier ist natürlich noch mehr Vertrauen in die Erzeuger notwendig, denn es gibt eben kein Kontrollsystem. Allerdings werden gerade die kleineren Produzenten darauf achten, dass sie genau die Qualität anbieten für die sie werben. Wer sich seinen Ruf ruiniert ist schnell weg vom Markt. Die Kleinbetriebe können dank der Selbstvermarktung besser wirtschaften und überleben. Wer seine gesamte Ernte den großen Händlern liefert wird ziemlich schlecht bezahlt. Deshalb gaben viele landwirtschaftliche Betrieben in den letzten 30 Jahren auf.
Und so sind wir Verbraucher irgendwann von den Supermarktketten abhängig, bei den wir dann nicht mehr erfahren, wo und wie die Lebensmittel produziert werden.
Ein kleiner Nachteil des Hofladens ist oft, dass er nicht die Warenvielfalt eines Obst- und Gemüsehändlers bieten kann. Er beschränkt sich meist auf die Produkte seines Betriebes. Dafür sind die Waren top! Ich kann einen Einkauf beim Erzeuger nur empfehlen!