Die Verordnungen der Europäischen Union regeln welche Informationen grundsätzlich auf der Verpackung eines Lebensmittels zu lesen sein müssen. Wichtiger Teil davon ist die Liste der Zutaten und Zusatzstoffe.
Vor einigen Jahren waren sie oft als sogenannten E-Nummern aufgeführt. Inzwischen sind die Zusätze meist mit ihrer Bezeichnung abgedruckt. Allerdings kann ich ohne Übersetzung nicht sofort feststellen, welche Bedeutung und Aufgaben die einzelnen Zusätze haben.
Die EU-Verordnung legt auch den Höchsthalt der einzelnen Zusatzstoffe im Lebensmittel fest.
Als „Zusatzstoffe“ werden die Stoffe bezeichnet, die den Lebensmitteln zugefügt wurden und dabei bestimmte Aufgaben haben. Der Grundgedanke, Lebensmittel haltbar zu machen (konservieren), ist sinnvoll und nachvollziehbar. Allerdings beschränkt sich die Liste der Zusatzstoffe nicht nur auf das Konservieren von Lebensmitteln.
In der Zulassungsstoff-Zulassungsverordnung der Bundesrepublik Deutschland vom 23.12.1977 waren 136 Stoffen enthalten. Inzwischen sind lt. Bundeszentrum für Ernährung (BfZE) in der EU ca. 330 Stoffe zugelassen (Stand Januar 2020).
Die Aufstellung teilt die Zusatzstoffe in Gruppen ein und unterscheidet sie in ihrer Funktion, wie z.B. Konservierungsmittel, Farbstoffe, Emulgatoren, Geschmacksverstärker, und viele mehr.
Die komplette Übersicht der Zusatzstoffe kann u.a. hier nachgelesen werden:
https://www.bzfe.de/inhalt/zusatzstoffe-grundlagen-476.html
https://www.zusatzstoffe-online.de/home/
Welchen Aufgaben haben die Stoffe in den einzelnen Gruppen?
Konservierungsmittel: machen das Lebensmittel haltbar
Emulgatoren: verbinden Stoffe miteinander, die sich normalerweise nicht miteinander verbinden, wie z. B. Fett und Wasser in einer Margarine
Geschmacksverstärker: verstärken den Geschmack des Lebensmittels
Farbstoffe: gibt es als natürliche und chemisch hergestellte Variante; sie geben den Lebensmitteln eine intensivere Farbe. Das BZfE nennt das Verbessern der Farbe
Sind Zusatzstoffe harmlos?
Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) informiert auf seiner Homepage:
Es werden nur Stoffe zugelassen, wenn sie selbst und ihre Anwendung gesundheitlich unbedenklich sind. Zusätzlich müssen sie technologisch notwendig sein. Das gilt z.B. um eine gleichbleibende Qualität zu erreichen.
Die Stiftung Warentest weist auf ihrer Website jedoch darauf hin, dass manche Stoffe problematisch sein können, v.a. Farbstoffe und Süßstoffe, aber auch Konservierungsmittel.
Erwähnt sei hier auch das Verbrauchermagazin Ökotest. Gegründet im Jahr 1985, berichtet die monatlich erscheinende Zeitschrift seither über gesundheitliche Auswirkungen von Zusatzstoffen in Lebensmittel, Chemikalien in Kleidung, Alltagsgegenständen usw.
Es gibt auch im Internet noch andere informative Plattformen wie z.B. utopia.de, welche ebenfalls über verschiedene Gesundheits- und Umweltthemen berichten.